Eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft mit Blick auf die Chiemgauer Alpen ist der Simssee der größte See im Landkreis Rosenheim. Obwohl der See im bayernweiten Größenvergleich immerhin an 11. Stelle steht, ist er bis heute weitgehend unbekannt.

Der Simssee entstand vor über 10.000 Jahren nach der letzten Eiszeit als Teil des einstigen Rosenheimer Sees im Mündungsbecken des Inngletschers. Somit ist der Simssee der letzte Rest des Rosenheimer Sees, der sich einst in einer Länge von rund 50 Kilometern im Gebiet zwischen Kufstein und Wasserburg ausdehnte. Die größten Zuflüsse des Simssees sind die Antworter und die Thalkirchner Ache. Den einzigen Abfluss bildet die Sims, die bei Rosenheim in den Inn mündet. Der Wasserspiegel liegt rund 20 Meter über dem Niveau der Stadt Rosenheim und rund 50 Meter unter dem Wasserspiegel des Chiemsees. 1963 entstand das Landschaftsschutzgebiet „Schutz des Simssees und seiner Umgebung“, das Südufer ist seit 1993 als Naturschutzgebiet „Südufer des Simssees“ ausgewiesen. Im Gegensatz zu anderen großen Seen ist der Simssee nicht in staatlichem Besitz, sondern überwiegend im Eigentum von Privatleuten.

Verhältnismäßig spät, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, begann die touristische Erschließung des Simssees. Um 1900 etablierten sich die Uferorte zu einer beliebten Sommerfrische. Die Entwicklung am Simssee blieb jedoch stets hinter jener in anderen Reisezielen in Oberbayern zurück, auch im Vergleich zum Chiemsee, als dessen „kleiner Bruder“ der Simssee oft bezeichnet wird. Zwar gab es im Lauf des 20. Jahrhunderts immer wieder Versuche, das touristische Angebot am Simssee auszubauen, viele Initiativen scheiterten aber aus den unterschiedlichsten Gründen oder waren nur von kurzer Dauer. Stets diskutierte man über die Gefahr, die besondere Ruhe des abgeschiedenen Sees aufzugeben, und unterschiedliche Interessen prallten aufeinander. Letztendlich blieb der Simssee aber vom Massentourismus verschont und bildet bis heute einen Geheimtipp unter den oberbayerischen Seen.