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FRAGE & ANTWORT

Am 26. Januar 1973 fand die Gründung des Zweckverbandes zur Abwasserbeseitigung in den Simsseegemeinden mit den damaligen Mitgliedsgemeinden Endorf, Neukirchen, Pietzing, Prutting, Riedering, Söchtenau und Stephanskirchen statt. Die Einweihung der Kläranlage Bockau erfolgte am 29. Juli 1987. Die Kläranlage wird von den fünf AZV-Simssee-Gemeinden zusammen mit vier Gemeinden des AZV Prien- und Achental betrieben. Das in der Kläranlage gereinigte Abwasser wird in den Inn, der als Vorfluter dient, eingeleitet.

Der Gesamteintrag an Phosphor in den See pro Jahr betrug 1969 noch ca. 6.500 kg; durch die Kläranlage konnte er auf ca. 3.500 kg/Jahr gesenkt werden.

Phosphoreintrag/Jahr in 2000
* Gesamteintrag pro Jahr: ca. 3.500 kg P/Jahr
* Gesamteintrag pro Jahr bei ausschließlichem Waldbestand (modelliert), d.h. im völlig natürlichen und unbeeinflussten Zustand: ca. 1.000 kg

 

Das Projekt begann 2004. Seitdem investieren die AZV-Gemeinden Bad Endorf, Prutting, Riedering, Söchtenau und Stephanskirchen jährlich 30.000 Euro. Seit 2022 nehmen auch die Gemeinden Frasdorf, Prien und Rimsting teil. Das Projekt beinhaltet die Förderung von Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen, die landwirtschaftliche Beratung sowie Öffentlichkeitsarbeit. Betreut wird das Projekt durch das Büro Ecozept, Freising. Kooperationspartner sind Wasserwirtschaftsamt (WWA), Landwirtschaftsamt (AELF), Landratsamt Rosenheim, Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Landesamt für Umwelt (LfU), Bayerischer Bauernverband (BBV).

Der See bezieht seine Zuflüsse aus einem 74 m² großen Gebiet, verteilt auf die Gemeinden Bad Endorf, Prutting, Riedering, Söchtenau, Stephanskirchen, Frasdorf, Prien und Rimsting

insgesamt hat der See 30 Zuläufe, u.a. Thalkirchner Ache, Antworter Ache, Fellbach, Angerbach, Dograben und Labenbach

Der See ist in Privatbesitz. Die Eigentümer des südlichen Seeteils im Gemeindegebiet von Stephanskirchen sind im Seebesitzerverband zusammengeschlossen

Es gibt vier öffentliche Badeplätze (Baierbach, Ecking, Krottenmühl und Pietzing)

Seit 2005 weist der Simssee jedes Jahr eine einwandfreie Qualität bei den Untersuchungen nach der Badegewässerrichtlinie in der Badesaison auf. Für die jeweils aktuelle Badesaison und die vorangehenden drei Jahre sind die Ergebnisse nachzulesen auf der Homepage des Landratsamtes Rosenheim unter https://www.landkreis-rosenheim.de/landkreis-gemeinden/#tab-qualitaet-der-badeseen.

Nach der EU-Badegewässerrichtlinie, die in Bayern über die Bayerische Badegewässervorordnung umgesetzt wird, ist der Simssee ein Badegewässer.

Das Gesundheitsamt nimmt jedes Jahr an fünf Plätzen rund um den See je eine Probe in der Vorsaison im April, vier Proben während der Badesaison von Mai bis September und eine Probe in der Nachsaison im September. Zusätzlich können anlassbezogene Probenahmen durchgeführt werden.

In jüngster Zeit gab es in Folge des Klimawandels vermehrt überdurchschnittlich warme Jahre, welche unter anderem zu einer noch stabileren Schichtung im Seewasserkörper während der sogenannten Sommerstagnationsphase und zu einer reduzierten winterlichen Eisbedeckung führen. Diese Rahmenbedingungen können das verstärkte Wachstum beispielsweise von Burgunderblutalgen bewirken. Burgunderblutalgen treten an vielen Seen europaweit inzwischen vermehrt auf. In Wissenschaftskreisen wird über einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und dem vermehrten Auftreten von Burgunderblutalgen am Simssee sowie auch an vielen anderen Seen diskutiert.

Die im Mündungsbereich anzutreffenden Kiesinseln entstehen durch Ablagerung von mittransportiertem Feststoff (insbesondere Kies und Sand) im Staubereich aufgrund der rapide abnehmenden Fließgeschwindigkeit. Einen erheblichen Einfluss auf die Nährstoffsituation des Sees haben die in erster Linie mineralisch zusammengesetzten Sedimente nicht. Die Quellen für diese Kiesinseln sind zum einen natürliche Erosionsprozesse im Oberlauf der Fließgewässer, können aber auch durch flächige Erosionen bei Starkregenereignissen erhöht sein; insbesondere bei geringer Bodenbedeckung. Die Kiesinseln stehen für die Vögel als Brutplätze zur Verfügung und sind somit geschützt.

Oberflächenwasser von befestigten Flächen (auch stärker befahrenen Straßen) tragen nicht wesentlich zum Eintrag von Nährstoffen in den Simssee bei. Reifen bestehen aus einer aufwändigen Mischung mehrerer natürlichen und synthetischen Gummiarten und einigen Additiven. Die einzige Problematik könnte der Eintrag von Mikroplastik sein.

Streusalz enthält „technisches“ Natriumchlorid (NaCl und damit Kochsalz, das allerding nicht zum Verzehr geeignet ist), daneben auch im wesentlichen Calcium- und Magnesiumchlorid. Außerdem enthält Streusalz geringe Mengen an natürlichen Begleitstoffen und künstlichen Zusätzen (zum Beispiel Rieselhilfsstoff), aber keine Phosphorsalze.

Der wichtigste Nährstoff bei der Sportrasendüngung ist der Stickstoff; einzelne Rasendünger enthalten auch Phosphor; aufgrund des kleinen Flächenanteils der Plätze am gesamten Einzugsgebiet kommt über diesen Weg kaum Phosphor in den See.

Braunfärbungen in den Zuflüssen zum Simssee müssen nicht zwangsläufig auf den Eintrag von landwirtschaftlichen Produkten (Gülle) zurückzuführen sein. Beispielsweise weist die Thalkirchner Ache regelmäßig eine leichte Braunfärbung durch anmoorige Einflüsse aus dem Bereich der Ginnertinger Filze auf. Diese Braunfärbung darf nicht mit einem Nährstoffeintrag verwechselt werden. Klarheit kann in erster Linie durch eine analytische Bestimmung der Nährstoffe im jeweiligen Zufluss ermittelt werden.

Aufgrund des Beckenaufbaus und der hydraulischen Auslegung der Pumpen im Zulauf zur Vorreinigung ist das physikalisch und technisch unmöglich. Die Kläranlage ist so gebaut, dass sie nicht ins Simssee-Einzugsgebiet überlaufen kann. Auch bei Hochwasser können die Klärbecken der Anlage nicht überlaufen.

In diesem Fall wird das Abwasser in den Chiemsee abgeleitet.

Eine derartige Situation ist vor ca. 50 Jahren aufgetreten, als die Kläranlage noch nicht gebaut war. Die Kläranlage hat sich organisatorisch auf ein solches Ereignis vorbereitet. Überflutungen der Anlage hat es während der Betriebszeit nicht gegeben.

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